Detailansichten |
Steckbrief |
Vorname: | Zhera |
Seelenname: | Geheim |
Nachname: | |
Rasse: | Ucalim |
Familie: | Belig/Gamebird/Spielvogel |
Vogelart: | Graues Rebhuhn |
Alter: | 23 Jahre |
Größe: | 167 cm |
Charakteristik: | kann sehr gut für sich alleine sorgen kann außerordentlich gut mit dem Messer umgehen überstürzt gerne Dinge ist sehr neugierig ist geübt im Fährtenlesen reagiert aufbrausend, wenn man ihre Vergangenheit anspricht versucht zu feilschen wo es nur geht |
Beruf: | Händlerin |
Hobbys: | |
Mag: | aufwendig verzierte und gestaltete Dinge schlafen/träumen schöne Orte alte Ruinen das Meer |
Mag nicht: | zu spät zu kommen (obwohl sie oft verschläft) ihre widerspenstigen Haare laute Geräusche extreme Hitze |
Kräfte: | kann Leute durch ihr lilanes Blut alles glauben lassen was sie sagt, wenn sie es in den Mund bekommen kann mit ihren Flügeln das Wasser aus der Luft absorbieren wenn sie ihr Blut pulsieren lässt, ist sie in der Lage durch ihre Worte kurzzeitig den Geist ihres Gegenübers zu verwirren (1 Minute für jede Stufe die sie besitzt) |
Besonderheiten: | trägt das Messer ihres verstorbenen Ziehvaters immer versteckt bei sich |
Stufe: | 35 |
Status: | Unterschicht |
Story |
Um mich herum herrscht Dunkelheit… Alles ist verstummt…
Meine Hände greifen ins Leere, wenn ich versuche mich am Boden nach vorne zu tasten.
Dunkelheit. Nichts als Dunkelheit um mich herum…
Doch was ist das?… Da im tiefsten Schwarz… *klong*
Hört ihr es?… *klong* Könnt ihr es hören?… *klong, klong*
Ein leises Rieseln. *klong* Ein Korn nach dem anderen. *klong*
Erst trifft es auf kalten Stein. *klong*
Dann auf etwas, was sich feucht anfühlt… *klong, klong* Nein, eher flüßig…
Ich kann es nicht sehen und doch versuche ich mich zu bewegen, mich aufzurichten. Jedoch bleiben meine Mühen vergebens. Mein Körper weigert sich mir zu gehorchen. So liege ich hier und alles was mir am Ende bleibt, ist mein eigener Schmerz und dieses unheilvolle Geräusch in der Dunkelheit…
Ich spüre wie mein Leben mir entgleitet. Schritt für Schritt… mit jedem Sandkorn das verrinnt… *klong* Ein Geräusch, meinem Herzschlag gleich…
Sicherlich wollt ihr wissen wer ich bin, was geschehen ist und wie ich in diese Situation geraten bin. Nun gut, ich werde sie euch erzählen, meine Geschichte.Mein Name ist Zhera. Ich war schon immer ein sehr unscheinbares Belig-Mädchen. Meine Eltern lernte ich nie kennen. Ich weiß noch nicht einmal, ob sie noch leben oder wer sie sind. Seitdem ich denken kann war meine einzige Familie mein Ziehvater Noxaris, ein grimmiger alter Mann, der sich vor anderen stets versteckt hielt. Von seiner Familie und seinem Volk verstoßen und als Hybrid geschimpft, hatte er sicherlich kein leichtes Leben. Trotzdem gab er mir im Verborgenen ein warmes zu Hause. Er brachte mir alles bei was ich brauchte, um in dieser rauen Welt zu überleben, vom Handeln, übers Kämpfen, bis hin zum Überleben in der Wildnis. Die dunklen Straßen und Gassen der Hauptstadt waren unser zu Hause. Kalter Stein, Dreck und ein Leben in der Unterschicht, das beschreibt es glaube ich ganz gut. Mein Ziehvater hatte sich über Jahre hinweg mehr oder weniger zwielichtige Handelspartner gesucht. Um mir ein möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen verzichtete er selber auf alle Annehmlichkeiten. Die meisten seiner Partner waren gierige Aasgeier, die ihn jedoch niemals verraten würden. Immerhin kämen sie nirgends so günstig an Ihre Materialien. Er war nicht sonderlich gesprächig und wich mir aus, wenn ich ihn nach seiner oder meiner Vergangenheit fragte. Also gab ich es irgendwann auf, ihn auf dieses Thema anzusprechen.
Meine Geschichte beginnt an einem dieser Tage… Ihr wisst schon, so ein Tag an dem einfach alles schief zu laufen scheint. Und doch sollte dieser Tag mein Leben grundlegend verändern.
Als ich am Morgen mit brummenden Schädel auf dem Dachboden aufwachte war es schon spät. Viel zu spät, wie ich mit erschrecken feststellte. Die Sonne prasselte in mein Zimmer, die purpurnen Vorhänge schwankten im leichten Wind hin und her und der laute Trubel der Straße war zu hören. Marktschreier, Musiker, das Stampfen von Söldnern auf den Pflastersteinen, alles schien sich in diesem Raum zu überschneiden. Es war laut und unerträglich heiß. Ich blickte durch das Loch im Dach und wünschte mich an einen anderen, einen schöneren Ort. Weit weg von hier, vielleicht an einen Strand? Ein schönes Zimmer mit goldenen Rahmen und schicken Wandteppichen? Ach wär das schön. Verträumt ließ ich mich von meiner Matratze rollen und plumpste auf die harten Holzdielen. Das Krachen und Knacken lies mich schnell aus meiner Träumerei erwachen. Als schließlich der Schmerz des dumpfen Aufpralls durch meinen Körper zuckte wurde mir klar wie spät es wirklich war. Noxaris hatte mich gebeten ihm bei seinen Verhandlungen mit einem neuen Kunden beizustehen. Wir wollten uns in der Wüste treffen, dort wo die drei Felsen eine Kreuzung bildeten. Panisch rannte ich zum Spiegel, meine Haare standen mal wieder in alle Richtungen, also band ich sie wie üblerweise einfach mit zwei Knoten zusammen. Ich hatte keine Zeit zu verlieren, ich war bereits zu spät und wusste dass ich mir ordentlich was anhören durfte, wenn ich nicht bald auftauchte.
Die drei gewaltigen Felsen gingen in der Weite der gigantischen Wüste vollkommen unter. Jemand der den Weg nicht kannte, würde sie vermutlich nie erreichen. Rings um das Gebiet gab es nur totes verdorrtes Land durchzogen von Klüften und Spalten. Ein falscher Schritt und man stürzte in die schier unendliche Tiefe. Der perfekte Ort für einen Handel, wenn man nicht erwischt werden wollte.
Als ich eintraf war es sehr still um mich herum. Lediglich der Wind der durch die Felsen pfiff war zu hören. Es war jedoch keine Ucalimseele zu sehen. War Noxaris schon ohne mich losgegangen? Nein, selbst wenn er den Handel schon abgeschlossen hätte, er wäre niemals ohne mich zurückgegangen. Außerdem hätte ich ihn dann sehen müssen. Irgendetwas war faul an der Sache, ich wusste nur noch nicht was.
Beim näheren Hinsehen entdeckte ich eine Vielzahl an Schleif- und Fußspuren auf dem sandigen Boden zwischen den Felsen. Zertrümmerte Steine lagen in fast jeder Ecke. Kratzer und Schlieren durchzogen Teile der östlichen Felswand. Spuren eines Kampfes? Was war geschehen und was ist mit meinem Ziehvater? Ich musste es herausfinden.
Ich folgte den Spuren bis zu einer unscheinbaren Klippe. Ein kleiner Pfad schlängelte sich bis zu einer Spalte im Gestein. Eine Höhle wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Ausgebaut und an jeder Wand durch schwere Holzbalken verstärkt. Schwere Palisaden, die eine Art Lager im Untergrund versteckten. Langsam näherte ich mich dem übergroßem Tor, dessen Türme über dem Lager hervorbrachen.
*krach* Ich spürte einen stumpfen Schlag gegen meinen Kopf und um mich herum wurde alles duster. Schritte und Stimmen waren zu hören und langsam verlor ich das Bewusstsein.
Als ich schließlich wieder zu mir kam befand ich mich in einer Art Käfig. Lederne Riemen schnürrten mich an eine sonst nackte Steinwand. Als ich meinen Blick durch den Raum schweifen lies, wurde ich blass von dem Grauen was sich vor mir erhob. Hybriden, gefoltert, gefesselt, teilweise entstellt und abgemagert, zusammen gepfercht in viel zu kleine Käfige. Das Leiden und Jammern war an diesem Ort allgegenwertig. Schmerzerfüllte Schreie und knallende Peitschenhiebe waren aus der Entfernung zu hören. Schwere Schritte kamen immer näher. Das Rasseln von Metall auf dem steinernen Untergrund dieses unglücksseeligen Ortes, trieb mich fast in den Wahnsinn. Was war das hier für ein Ort? Wo bin ich hier gelandet? Was ist mit meinem Vater geschehen? Alles Fragen die mich quälten.
Eine Hand, größer als mein Kopf, griff plötzlich nach meinen Hals und riss mich aus den Lederriemen des Käfigs. „Oh, schau an, was haben wir den da? Bringt sie zu dem Neuen!“ Sein Griff schnürrte mir die Luft ab. Vergeblich stammelte ich, rang nach Atem. Dieser Berg von einem Mann hob mich mit nur einen Arm nach oben und warf mich mit aller Wucht auf den Boden. Ein Tritt in den Rücken folgte. *knack* Es knackte lautstark. Ein Gefühl als würden mir sämmtliche Rippen brechen. „Du hättest nicht herkommen sollen, Püppchen. Das ist kein Ort für verzogene Gören wie dich.“ Der Mann lachte laut, als er erneut sein Bein hob und zum nächste Tritt ansetzte. *knack* Ich spürte wie etwas zersprang. Es war doch nicht? Nein, das konnte nicht sein! Meine Seelenuhr? „Ups, ich glaube, ich hab sie kaputt gemacht. Nun, nehmt sie schon endlich mit!“ Zwei Männer zogen mich in einen weiteren Raum, ein großer Tisch stand in dessen Mitte. Sie warfen mich mit dem Gesicht voran auf das zerkratzte Holz des alten Tisches. Neben mir schlug ein weiterer Kopf ein. Vor uns trat ein weiterer Mann von beachtlicher Statur, gepanzert in Stahl und Leder. Sein Gesicht war vernarbt und dunkel. Das Blut meiner Wunden lief mir langsam in die Augen, es wurde zunehmend schwerer für mich etwas zu erkennen. Doch plötzlich hörte ich ein Flüstern neben mir: „Psst, Zhera, mein Kind. Warum nur bist du hier? Ich hielt mich an der Hoffnung geklammert, dich zu Hause in Sicherheit zu wissen. Stures Kind! Ich hätte wissen sollen, dass du nicht einfach umkehrst, wenn ich nicht da bin.“. Es war mein Vater, der blutend und kraftlos neben mir auf dem Tisch lag. „Ich werde nicht zulassen, dass sie dir noch weiter wehtun.“ Er deutete mit seinem Blick auf eine unbewachte Tür am Ende des Raumes. „Dieser Weg führt nach draußen, von dort haben sie mich hergebracht. Am Ende des langen Ganges befindet sich ein Felsvorsprung an dem sie ihre Gefangenen anketten, um sie in der Sonne schmoren zu lassen. Von da führt ein kleiner Weg in ein Gebirge aus Schluchten, dort können wir uns vorerst verstecken.“ Sein Blick festigte sich. Schon oft waren wir in gefährliche Situationen geraten, doch dies übertraf alles Bisherige bei Weitem. Daher wusste ich was dieser Blick hieß. Wir würden angreifen…
Mit einem Ruck nach hinten riss er die Wachen von den Beinen. Schnell griff ich nach der Kette des Wärters hinter mir und wand sie ihm um den Hals. Ein Lachen ertönte. „Ihr glaubt doch nicht, dass ihr die Ersten seid, die versuchen hier auszubrechen!“ Ein gewaltiger Hammer schlug vor uns in den Tisch ein und zerberstete Ihn. Ein breites Grinsen starrte uns an. „Ich kenne jemanden der sich über eine neue Gespielin freuen wird. Seine letzte hat es leider nicht allzulang geschafft.“, sein Hammer sauste auf mich zu, „Aber du hast Biss, mit dir kommt er sicherlich etwas hin.“ Der Schlag traff mich hart und schleuderte mich gegen die Felswand. Seine Zähne fletschten, bevor er sich mit seiner Zunge voller Gier über die Lippen fuhr.
„Das werde ich nicht zulassen!“ brüllte Noxaris und zog eine versteckte Klinge unter seinen Lumpen hervor. Er stürzte sich mit Wucht auf den Koloss. Starr vor Angst lag ich in mitten dieses Gemetzels und musste regungslos dieses Schauspiel beobachten. „Du wagst es!“ brüllte es, bevor der Hammer erneut niederging. Diesmal brach jedoch kein Holz, sondern Knochen. Vor Schmerzen schreiend brach mein geliebter Vater vor mir zusammen. Sein Messer fiel aus seinen Händen und sein entstellter Körper sank langsam vor mir zu Boden. In seinen Augen suchte er nach mir. Ein leises Stammeln war noch zu hören: „Überlebe…“
„Jetzt zu dir meine Schöne. Anscheinend muss ich dir erstmal Manieren beibringen.“ Mein Blut kochte vor Wut. Ich hatte alles verloren was mir wichtig war. Entschlossen griff ich nach dem Messer meines Vaters, als der Hammer dieses Barbaren mich erneut traf. Mein Körper schmerzte und meine Muskeln brannten, doch dies konnte mich nicht aufhalten. Das Herz in meiner Brust fing an zu rasen, mein Blut bebte und fing langsam an lila zu leuchten. Voller inbrunst schrie ich ihm entgegen: „Du bist nur ein erbärmlicher Wurm, der sich auf Kosten anderer austobt. So jemand wie du wird es nie mit mir aufnehmen können!“ So wie ich diese Worte sprach pulsierte mein Blut immer stärker. Der Sand in meiner angeschlagenen Sanduhr fing an zu wüten. So stark, dass meine Seelenuhr zu brechen drohte. Durch die feinen Risse strömte Sand und plötzlich… augenblicklich erstarrte dieser Turm von einem Bastard vor mir. Ein leises Wimmern überkam ihn. Er fing an vor mir zu buckeln und zu flehen. „Ich… Ich bin nur ein unbedeutender Wurm…“ Was war das? Diese Kraft in mir? Wie habe ich es geschafft ihn mit meinen Worten in die Knie zu zwingen. Mit einem Schnitt durchtrennte ich seinen Hals. Stark blutend sank er vor mir auf den Boden.
Trampeln, schnelle Schritte, das Klirren von Waffen. Der Kampf hatte viel Lärm verursacht und scheinbar die anderen Wachen auf uns aufmerksam gemacht. Ich musste hier weg, schnellstmöglich. Ich warf meinem geliebten Ziehvater noch einen letzten Blick zu und presste sein Messer an meine Brust. Es war nicht die richtige Zeit zum Trauern. „Überlebe…“, das waren seine letzten Worte. Ich nahm meine verbleibende Kraft zusammen und lief so schnell wie mich meine Füße noch tragen konnten hinaus in die Dunkelheit…
Nach einigen Minuten, vielleicht auch Stunden, erreichte ich endlich eine kleine Höhle. Erschöpft von der Flucht lies ich meinen Körper auf den steinigen Boden fallen.
Nun liege ich hier, während mein Körper immer schwächer wird. Erliege meinen Verletzungen und schaue dem sicheren Ende entgegen. Warum nur, warum? Meine Augen weinen keine Tränen mehr. Sie sind ausgetrocknet und vor Blut und Dreck fast blind.
*raschel* Schemen… Schemen und leise Stimmen in der Dunkelheit? Vielleicht eine Person… oder zwei? Ich sehe sie nicht… kann sie nicht erkennen… Haben mich meine Verfolger gefunden? Bin ich vielleicht gerettet? Ich kann nichts mehr sehen… Es ist zu dunkel… *klong* Ich kann es nicht mehr hören, das Geräusch in der Dunkelheit… Ich kann nicht mehr sprechen und mich bemerkbar machen…
Vater… Warum hast du mich verlassen…*Fortsetzung folgt*